Poetikdozentur: Die Autorin Priya Basil und die Lasten des Empires
Von: Dorothea Hermann
Zuerst veröffentlicht: Schwäbisches Tagblatt,
28. November 2014
"Schau nicht hin", hörte die Schriftstellerin Priya Basil als Kind in Nairobi häufig, wenn sie mit ihrem Vater extremer Armut begegnete. Sie brauchte lange, sich gegen dieses Gebot aufzulehnen, berichtete die 37-Jährige am Mittwochabend im Audimax.
Der Schock kam auf der höheren Schule: Wie die weißen Mädchen gehörte Priya Basil plötzlich zu einer Minderheit. Ihre Großeltern und ihre Eltern lebten in Kenia, einem trotz der Unabhängigkeit 1963 segregierten Land, berichtete die diesjährige Poetikdozentin in ihrem brillianten Vortrag.